Bierkönigschießen 2017
Ein Schuss, ein Treffer, ein König. Jan-Lennard Piepel holte am Freitagabend mit dem 19. Schuss das Holzfass mit Namen „Rattenbräu“ von der Stange. Er ist damit der 1.Bierkönig der St. Ludgerus Schützengilde in Elte.
Nachdem die Schützen um 19 Uhr vor dem Festzelt angetreten waren, marschierten sie zusammen mit dem Spielmannszug zur Vogelstange. Dort wurde der Königsvogel, ein Papagei mit dem klangvollen Namen „Stulta psitacos von flöddert und feele“, vom 1. Vorsitzenden der Schützengilde, Ulrich Limbrock, und dem noch amtierenden Schützenkönigspaar, Sascha Schnieders und Katharina Löcken den Schützenbrüdern vorgestellt.
„Unser Schützenkönigspaar hat einfach nur einen Papagei bestellt und war dann selbst überrascht was unser Vogelbauer Rainer Senker da wieder gebastelt hat“, erklärte Limbrock. Da der Schützenkönig Mitglied des Herrenballetts „ die Dorfplatzschwäne“ und Königin Katharina bei der Garde der KG Elte mittanzt, sollte der Vogel unbedingt etwas mit Karneval zu tun haben. Und weil das Herrenballett gleich zweimal erfolgreich gewesen sei, hielte der Vogel zwei Pokale in der Hand. Die Farben schwarz, rot und gold stünden für die Zukunft. „Wer den westfälischen Meister schlägt der kann auch Deutscher Meister werden“, habe Vogelbauer Rainer Sendker siegessicher bei der Vogeltaufe gesagt und da dieser gerade auch der Karnevalsprinz in Elte sei, habe er dem Papagei auch noch ein Zepter hinzugefügt. „Wer einen der Pokale abschießt erhält ein 5 Liter Fass Bier und wer das Zepter runter holt wird der nächste Karnevalsprinz in Elte“, verkündete der 1. Vorsitzende lachend.
Im Anschluss daran gab es dann erst einmal ein Fass mit 15 Liter Freibier. Dieses war innerhalb nur einer Viertelstunde bereits geleert und so konnte das 1.Elter Bierkönigsschießen um 19.55 Uhr endlich beginnen.
Und was war das für eine überraschende Premiere! Denn bereits um 20.11 Uhr gab sich „Rattenbräu“, mit nur 19 Treffern, geschlagen und fiel von der Vogelstange. Damit hatten weder die zahlreichen Anwärter (68), der Vogelbauer Rainer Sendker noch der Vorstand der Schützengilde und schon gar nicht der überraschte Jan Lennard Piepel gerechnet. „Ich habe nicht damit gerechnet König zu werden, aber das ließ sich scheinbar wohl nicht vermeiden“, erklärte Piepel schmunzelnd.
Schließlich habe das Fass bereits bei den fünf vorherigen Schüssen seiner Konkurrenten schon ordentlich gewackelt und dazu noch Sägemehl verstreut. Er habe „dem Ding“ dann einfach nur noch den Rest gegeben.
Gefreut hat sich Jan-Lennard natürlich auch über seinen Titel, schließlich gab es für den König ein 30 Liter Fässchen Bier und einen Bierkönigorden zu gewinnen. Und so ließ sich Piepel von seinen Vereinskameraden kräftig feiern.
„Wir wollten den Freitagabend eigentlich etwas spannender gestalten, dass das nur so kurz gedauert hat, ist jetzt etwas schade, aber daraus kann man ja nur lernen“, sagte der 2. Vorsitzende Frank Holthaus und klopfte dem enttäuschten Vogelbauer Rainer Sendker aufmunternd auf die Schulter. „Dieser nahm die Sache mit Humor und sagte: „Ich habe den „Vogel“ einfach nur der Wetterlage angepasst!“, und spielte damit auf das doch sehr durchwachsene Wetter am Freitagabend an.
Bei dem anschließenden Tipp für die Schusswette, für das Königschießen am Samstag, wurde dann natürlich hin und her überlegt ob sich „Stulta psitacos von flöddert und feele“, ebenfalls so schnell in sein Schicksal fügen würde wie „Rattenbräu“.
Text und Bilder: Karin Kühling
Quellen: Rheine-Elte / MV online